Seit der Verlegung des internationalen Flughafens in einen Außenbezirk vor gut zehn Jahren wächst das ursprünglich eher niedrig und ausufernd bebaute Quito in die Höhe. Mit den brutalistisch anmutenden IQON Residences gewinnt die Skyline der aufstrebenden ecuadorianischen Hauptstadt ein charaktervolles Wohn- und Bürohochhaus vor der spektakulären Kulisse der die Stadt umgebenden Anden. Am Rande des Parks La Carolina gelegen, einem Stadtwäldchen mit großzügigen Parkanlagen im Geschäftsviertel Quitos, bietet das höchste Hochhaus der Stadt einen unverbaubaren
Blick auf den Park und den Vulkan Pichincha.
Der Baukörper folgt dabei den geometrischen Vorgaben des Grundstücks in Form eines spiegelverkehrten „L“. An der Ecke fächert sich die Fassade zu beiden Seiten auf – es entsteht eine Rundung, aus der sich die einzelnen übereinandergestapelten Wohnungen mit ihren Terrassen wie Pixel herausschieben.
Jede Terrasse ist begrünt und mit einem Baum bepflanzt, dessen Pflanzgefäß als trichterförmige Wohnskulptur in die jeweils darunterliegende Wohnung ragt. Sobald die einheimischen Bäume und Pflanzen aus ihren Pflanzgefäßen herausgewachsen sind, können sie in Grünflächen in der ganzen Stadt umgesetzt und durch neue, ebenfalls vor Ort kultivierte Pflanzen ersetzt werden. Im Idealfall werden die IQON Residences so nicht nur zu einer vertikalen Fortsetzung des Parks La Carolina, sondern zu einem stadtweiten Bindeglied in einem grünen Kreislauf.
Das gemäßigte, stets frühlingshafte Klima von Quito – die Stadt liegt rund 20 Kilometer südlich des Äquators – macht es möglich, dass das Hochhaus ohne Isolierung, Klimaanlage oder Heizung auskommt. Der rohe Sichtbeton prägt den lebendigen Look des Gebäudes und verleiht ihm zugleich Struktur. Zudem sorgt der Beton für thermischen Ausgleich, indem er nachts die Wärme hält und tagsüber kühlt. Jedes Stockwerk besteht aus durchgesteckten Wohneinheiten, die sowohl an der Nord- als auch an der Südfassade über Terrassen verfügen – Querlüftung natürlich inklusive. Die 215 Wohnungen setzen sich aus drei unterschiedlich großen, zeitgemäßen Wohnungstypen zusammen, die durch gemeinschaftliche Freizeitflächen wie Spa oder Squash Court ergänzt werden. Das Erdgeschoss umfasst eine öffentliche Plaza, Einzelhandelsflächen und Kunst – und verbindet über eine neue Durchwegung den Park mit dem Rest des Viertels. Im Inneren setzen Marmor, grüne Farbtöne und geschwärzter Stahl im Zusammenspiel mit dem dominierenden Sichtbeton feine Akzente.